Die Schlacht bei Vellinghausen war ein Gefecht des Siebenjährigen Krieges am 15./16. Juli 1761 zwischen den Alliierten und Frankreich.
Ausgangslage
Im Februar und März 1761 startete Herzog Ferdinand von Braunschweig überraschend eine Offensive gegen die französische Armee. Deren Oberkommando war durch diesen Vorstoß zunächst überrascht, erst im Sommer konnte man sich zu einer Gegenoffensive durchringen. Charles de Rohan, Prince de Soubise, vereinte daher seine Truppen mit dem Korps Victor-François de Broglies. Mit dieser Streitmacht von 140.000 Soldaten, welche den alliierten Truppen zahlenmäßig deutlich überlegen war, wollten die Feldherren Ferdinand vernichtend schlagen. Dieser hatte sich mit seinen Truppen in einem festen Lager bei Vellinghausen eingerichtet.
Am 10. Juli unternahm Broglie zusammen mit seinem Bruder eine Erkundung der Stellungen Ferdinands, bei der er beinahe von einer preußisch-englischen Abteilung gefangen genommen worden wäre. Ein preußischer Husar konnte lediglich den Hut und das Fernrohr Broglies erbeuten.
Schlachtverlauf
Am Nachmittag des 15. Juli begann der französische Angriff. Broglies Truppen griffen von Osten her an, während Soubise zunächst nur weiter heranmarschierte und am nächsten Tag von Süden aus angreifen sollte. Das Gefecht zog sich am ersten Tag bis ca. 22.00 Uhr hin, bevor die Dunkelheit und Erschöpfung der Kombattanten weitere Kampfhandlungen unmöglich machten. Ferdinands Armee war es im Verlauf des Gefechtes immer wieder gelungen, die Vorstöße der französischen Truppen zurückzuschlagen.
Mit Tagesanbruch des 16. Juli wurden die Gefechtshandlungen wieder aufgenommen. Broglie übernahm mit seinen Kräften den rechten Flügel und Soubise den linken. Im Verlauf des Tages scheiterten die offensiven Bemühungen der Franzosen abermals. Nachdem die Truppen Ferdinands eine wichtige Anhöhe einnehmen konnten, lösten sich die französischen Truppen schließlich auf und zogen sich fluchtartig zurück. Aufgrund des Geländes konnte Ferdinands Kavallerie die Unordnung des französischen Rückzuges nicht ausnutzen, dies ersparte den Franzosen weitere und schwerere Verluste.
Die Franzosen büßten ca. 5.000 Mann, fünf Fahnen und neun Kanonen ein, die Verbündeten unter dem Befehl Ferdinands beklagten ca. 300 Tote und 1.000 Verwundete.
Auswirkungen
Die Schuld an der Niederlage schoben sich Broglie und Soubise gegenseitig zu. Die abermals auftretende Uneinigkeit der französischen Führung verhinderte weitere Operationen für den Rest des Jahres.
Bericht eines Teilnehmers
Nachstehender Bericht stammt aus der Feder des Obersts Ernst-Christoph von Heinemann (18. Mai 1734 – 27. Dezember 1785), seinerzeit Kommandeur des herzoglich-braunschweigischen Artilleriecorps.
Fundstücke
Reliquien und Fundstücke werden im Heimathaus zu Welver ausgestellt.
Literatur
- Johann Wilhelm von Archenholz: Geschichte des Siebenjährigen Krieges in Deutschland. 5. Auflage. Haude und Spener, Berlin 1940 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Olaf Groehler: Die Kriege Friedrichs II. 5. Auflage. Militärverlag, Berlin 1989, ISBN 3-327-00038-7.
- Großer Generalstab (Hrsg.): Geschichte des siebenjährigen Krieges in einer Reihe von Vorlesungen, mit Benutzung authentischer Quellen, bearbeitet von den Offizieren des Großen Generalstabs. Band 5: Der Feldzug von 1761. Selbstverlag. Berlin 1937, S. 735–756 (Volltext in der Google-Buchsuche).
- Friedrich Menneking: Victoria by Vellinghausen 1761. Spaziergänge in die Geschichte des Siebenjährigen Krieges in Westdeutschland. Hüttemann, Paderborn 1989, ISBN 3-927029-24-6.
Weblinks
- DigAM digitales archiv marburg: Plan der Schlacht bei Vellinghausen zwischen den Alliierten und den Franzosen, 15. und 16. Juli 1761
- Objektportal "museum-digital : westfalen": Plan der Schlacht bei Vellinghausen
Einzelnachweise




